Dr. Christian Adam //

Christian Adam (geb. Härtel), Jahrgang 1966, geboren und aufgewachsen in Lörrach, Ausbildung zum Fotografen an der Berufsfachschule des Lette-Vereins in Berlin, dann Studium der Germanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin.
Studienbegleitend Arbeit als Fotograf und als Assistent im Bereich der Werbefotografie unter anderem bei Hans Pieler.
Studienabschluss mit einer Magisterarbeit über Zukunftsromane im Dritten Reich.

Danach Arbeit als Lektor zunächst im Ch. Links Verlag später als Lektor und Programmleiter im be.bra verlag.

2003 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer biografischen Studie über einen Mitarbeiter in Goebbels Propagandaministerium. Diese erschien 2004 unter dem Titel „Stromlinien. Wilfrid Bade – Eine Karriere im Dritten Reich“.

Von 2007 bis 2014 Sachgebietsleiter/Referent Publikationen in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik in Berlin. Von 2013 bis 2015 Lehraufträge an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Editionswissenschaften.

Seit 2015 Leiter des Fachbereichs Publikationen am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.

2019 wurde "Lesen unter Hitler" mit einer Übersetzungsförderung von Geisteswissenschaften International ausgezeichnet. Das Buch ist auf Englisch erschienen: Bestsellers of the Third Reich. Readers, Writers and the Politics of Literature. Translated from the German by Anne Stokes, Berghahn New York, Oxford 2021.

2023 neu erschienen: Berlin, eine kleine Geschichte in einer aktualisierten Neuausgabe auf Deutsch und Englisch.

30 Jahre nach dem Abzug der Alliierten aus Deutschland sind Großformatfotos von den Hinterlassenschaften sowjetischer und US-amerikanischer Truppen wieder zu sehen: zunächst bis 4. August 2024 im Museum Berlin-Karlshorst.

 

Aktuell in den Medien: 11.4.2025 Interview mit Nora Karches im Deutschlandfunk "Literaturmagazin Büchermarkt":

https://www.deutschlandfunk.de/christian-adam-ueber-siegfried-unseld-ein-nsdap-beitritt-und-die-folgen-100.html

 

Sonnabend, den 18.Oktober um 19 Uhr

in der Buchhandlung SeitenBlick

 

 

Der Herr Kortüm: ein tolerantes Buch in nationalsozialistischer Zeit?

Der einstige Bestseller des Leipzig-Lindenauers Kurt Kluge im kritischen Gespräch

 

Diese Veranstaltung ist der Versuch, selbst und gerade bei der Betrachtung von unter totalitären Bedingungen entstandener Literatur, sich den Blick für Ambivalenzen und Grautöne zu erhalten.

 

Am Lindenauer Markt 5 weist bis heute ein Schild auf das Geburtshaus des Schriftstellers, Bildhauers und Erzgießers Kurt Kluge (1886-1940) hin. Als ein in Teilen dem Nazi-Regime nahestehender Autor veröffentlichte er in den 1930er Jahren mehrere Bücher, von denen der 1934-1938 erschienene Roman Der Herr Kortüm als der bedeutendste angesehen werden kann. In der Nachkriegszeit avancierte das Buch zu einem Bestseller, der über 200.000 mal verkauft wurde.

 

Der drei Häuser neben Kluges Wohnhaus residierende SeitenBlick-Buchhändler nahm sich den Roman vor und war überrascht von den humorvoll-ironischen und menschenfreundlichen Zügen des Buches. Gemeinsam mit dem Literaturwissenschaftler Christian Adam, Autor des Buches Lesen unter Hitler, unternimmt er den Versuch, das Buch in der Literatur der damaligen Zeit einzuordnen. Dazu wird das Buch in seinen Grundzügen vorgestellt, der Schauspieler Christian Strobl wird  längere Passagen daraus vortragen. Zudem wird die Buchhandlung ein Stück weit in das Gasthaus der Schottenwirtschaft verwandelt, deren gastfrei anmutende Atmosphäre ein wichtiger Bestandteil des Romans ist.

 

Eine gemeinsame Veranstaltung von Buchhandlung SeitenBlick und Lindenauer Stadtteilverein

 

Eintritt: 12/8€

 

Anmeldung auf https://seitenblick-leipzig.de/

 

9. Mai 2025

Vortrag "Wandlung in der Grauzone. Der Aufbau der DDR-Literatur und die alten Eliten am Beispiel des Verlags der Nation"

im Rahmen der Tagung "Die Lange Stunde Null" an der Humboldt-Universität zu Berlin

Zum kompletten Programm